Zum Tod von Louise Brugmans

 

Am 22. November 2018 starb Louise Brugmans. Der niederländische Rundbrief Nr. 9 brachte folgenden Nachruf:

Übersetzung
Am 22. November 2018 ist Louise Cornelia Dimphna Brugmans [*30.12.1932] gestorben. 20 Jahre, von 1991 bis 2011, war sie die Koordinatorin von der Niederländischen Abteilung des IKLK. Die hohe Vergebungs-Einstellung von Karl Leisner („Segne auch, Höchster, meine Feinde“) hat sie tief berührt. Ab diesem Moment wurde sie eine Art „Apostel“ von Karl. Sie sammelte alle Artikel, die in niederländischer Sprache erschienen waren, nahm an den jährlichen Mitgliederversammlungen teil, lieferte Artikel für die deutschen Rundbriefe, übersetzte Texte, ließ Kärtchen drucken und führte eine umfangreiche Korrespondenz mit denen, die an Karl interessiert waren und reiste mit zur Seligsprechung. Die letzten Jahre war sie ans Haus gefesselt, pflegte aber noch viele Kontakte und war sehr froh, über ihr Fernsehen in der Lage zu sein, der Heiligen Messe anderswo folgen zu können. Ein Besuch bei ihr war immer sehr angenehm und gesellig, sie hatte immer etwas zu erzählen und brauchte nie nach Worten zu suchen. Sie unterstützte weiterhin die niederländischen IKLK-Tätigkeiten. Wegen ihrer eingeschränkten Mobilität mußte sie noch umziehen. Jetzt darf sie zuhause sein im Haus des himmlischen Vaters. Wir beten für ihren Seelenfrieden und denken an die Worte des Seligen Karl Leisner: „Jeder Tag bringt mich näher zu Dir, mein Gott, führt mich in Dein Heilig­tum, an Deinen Opferaltar, aber auch näher zu den ewigen Hügeln, wo wir einst wandeln in allzeit neuem Licht, in unverwelklicher Jugend.“ (29.6.1938)

 

Klaus Riße berichtete im Rundbrief des IKLK Nr. 50 – Februar 2005 über Louise Brugmans:
Vor vielen Jahren schon hat eine niederländische Verehrerin Karl Leisners, die nicht weit von Kleve in Nijmegen wohnt, in einem Brief dem damaligen Präsidenten des IKLK, Pfarrer Walterfang, ihre besondere Erfahrung mit Karl Leisner erzählt:
Irgendwann hat sie einmal ein Bild Karl Leisners bekommen. Sie maß ihm zunächst keinen besonderen Wert bei, legte es in ein Buch und vergaß es. Erst Jahre später bekam sie es wieder in die Hand, betrachtete es, nahm die Lebensdaten wahr und machte sich bewusst, dass dieser beeindruckende Mensch gar nicht weit von ihr hinter der deutsch-niederländischen Grenze gelebt hat.
Sie fuhr nach Xanten, um sein Grab zu besuchen. Das kostete sie zunächst große Überwindung, denn ihre Gefühle gegenüber den Deutschen waren angesichts der jüngsten Geschichte im Nationalsozialismus sehr belastet. Sie spricht sogar von einem Hass gegen das deutsche Volk. Von der Reise brachte sie ein kleines Büchlein mit Auszügen aus Karls Tagebüchern mit. Später las sie das Buch „Christus meine Leidenschaft“. So lernte sie den großartigen Charakter Karl Leisners kennen, bewunderte seine innere Kraft aus dem Glauben, mit der er sein Leben geformt hat. Ein weiteres Buch zeigte ihr die Zerstörung Kleves und das Leid der Menschen, an dem auch Karl Leisner mit seinem eigenen Schicksal in ganz besonderer Weise teilgenommen hat. Da überfiel sie plötzlich eine große Traurigkeit über sich selbst. Dieser junge Deutsche ließ sie ihr eigenes Unrecht erkennen, wenn sie über Jahre alle Deutschen nur nach dem Unrecht der Nazis beurteilt hatte. Dieser junge Mann, dessen Leben und Haltung sie so faszinierte, hatte ihr die Augen geöffnet für die vielen anderen Deutschen, die sich gegen politischen Druck behauptet und bewahrt hatten. Sie sah plötzlich auch die große Not der Menschen, die durch die Zerstörung des Krieges Unsägliches gelitten haben. Sie erkannte ihren Haß als schweren Verstoß gegen die Liebe.
Seitdem ist Karl ihr großer Freund, und in ihrer Begeisterung erzählt sie jedem von ihm, der es hören will.

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Hans-Karl Seeger:
Zwei Jahre bevor ich 1993 das Amt des Präsidenten des IKLK übernahm, war Louise Brugmans zur Ansprechpartnerin für die niederländischen Mitglieder des IKLK ernannt worden. Da sie von Nijmegen aus leicht nach Kleve kommen konnte, hat sie an allen Sitzungen des IKLK teilgenommen. Jedes Jahr berichtete sie für den Rundbrief des IKLK, was sich in den Niederlanden in Bezug auf Karl Leisner ereignet hatte. Über die Seligsprechung von Karl Leisner war sie sehr glücklich und verfaßte für den Rundbrief des IKLK Nr. 34: 6-9 einen ausführlichen Bericht über die Pilgerfahrt anläßlich der Seligsprechung von Karl Leisner 1996 nach Berlin.

Pilgerfahrt

Bei den Recherchen zu Karl Leisner hat sie mir bereitwillig geholfen, sei es mit Literatur, sei es mit der Vermittlung von Adressen oder mit eigenen Nachforschungen. Vor allem war sie eine große Hilfe bei der Übersetzung niederländischer Texte. Als Klever Junge verstehe ich zwar das „Holländische“, das im Bereich der Grenze zu Deutschland gesprochen wird, aber eben doch nicht alles.
Außerdem hat sie während ihrer Zeit als Beisitzerin im erweiterten Präsidium des IKLK das gesamte damals vorhandene und auch das neu erstellte Informationsmaterial über Karl Leisner ins Niederländische übersetzt.

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Der IKLK erinnert sich in großer Dankbarkeit an Louise Brugmans und bewahrt ihr ein ehrendes Gedenken.